Heiße Duelle, große Emotionen und Tiroler Erfolge – das waren die österreichischen Meisterschaften U18 in Innsbruck
Die Leichtathletikanlage in Innsbruck zeigte sich an diesem Wochenende mit Temperaturen jenseits der 30 Grad und unterstützenden Windbedingungen als richtig schnelle Bahn. Über 200m der weiblichen U18 sprinteten die Top-10 zu persönlichen Bestleistungen. Allen voran die U-18-Hallenmeisterin über diese Strecke Amelie Kofler (Tiroler SprintChampion). Sie siegte mit einem starken Finish in 24,77 s gegen die stark laufende Wienerin Sandra Eigner (24,92 s). Im 400-m-Rennen enteilte sie der Konkurrenz gleich zu Rennbeginn. Die Uhr blieb heute bei 56,96 s und dem Goldmedaillen-Double stehen. Über eine neue persönliche Bestleistung über 200m (25,61 s) freute sich auch Sprinterin Lisa Prader (TS Innsbruck). Im 100m Finale sicherte sie sich in einer 1/100-s-Entscheidung in 12,49 s Bronze.
"Ich bin sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen bei der österreichischen U18-Meisterschaft! Die Medaillen und meine Leistungen stimmen mich sehr positiv, und auch die Aussichten für die EYOF in Skopje sehen vielversprechend aus. Mit meinen persönlichen Bestleistungen im Rücken fühlt sich die Außensaison bislang einfach großartig an!" - Amelie Kofler
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Josef Plattner (TS Innsbruck) im Stabhochsprung. Nach dem U18-Titel in der Halle konnte er dieses Kunststück auf seiner Trainingsanlage wiederholen. Der Lokalmatador mit EYOF-Ambitionen steigerte seine Saisonbestleistung auf 4,10 m und siegte vor Lorenz Wirth und Antoni Graczyk (beide 4,00 m).
„In Innsbruck war heute eine mega Stimmung. Schon beim Einspringen habe ich gemerkt, dass das heute ein Erfolg wird. Ich konnte ein paar Höhen auslassen und schlussendlich meine Saisonbestleistung von 4,10 m überspringen. Es wäre definitiv noch mehr drin gewesen, aber ich bin trotzdem zufrieden.“ – Josef Plattner
Über tolle Steigerungen ihrer persönlichen Bestleistungen durften sich auch die beiden Stabhochspringerinnen Leonie Kurz (IAC) und Theresa Astenwald (TS Innsbruck) freuen. Die beiden übersprangen 3,00 m bzw. 2,90 m und belegten damit die Ränge 4 und 5.
Für die Überraschung des ersten Wettkampftages sorgte Raphael Kuppelwieser (SV Brixlegg LA). Nachdem er bei der Generalprobe in Reutte über 400 m Hürden zu Sturz kam, lief es dieses Wochenende deutlich besser. Hinter einem überragenden Zombor Klucsik (TS Egg, 53,04 s – Europarangliste Platz 2) lief Raphael in 56,35 s zu einer fulminanten persönlichen Bestleistung und Silber. In einem mutigen angelegten 400-m-Rennen lief Raphael am Sonntag in 52,01 s zu Rang 6 und neuer persönlicher Bestleistung.
„Vor dem Start hatte ich noch ein bisschen den Sturz von letzter Woche im Kopf und auch das Einlaufen auf die erste Hürde klappte noch nicht so gut. Doch ich konnte dies dann ganz gut vor dem Start ablegen und mich voll aufs Rennen konzentrieren. Das Rennen lief dann sehr gut und ich freue mich voll über das gute Rennen und die Silbermedaille. Die 400 m konnte ich dann deutlich lockerer angehen und freue mich auch dort über die PB.“ – Raphael Kuppelwieser
Im Speerwurf der Burschen gelang Raphael Singer (SV Reutte Leichtathletik) im 5. Versuch ein richtig weiter Wurf. Der 700 g schwere Speer des U16-Athleten landete bei starken 51,06 m. Diese Weite markierte nicht nur eine neue persönliche Bestleistung, sondern auch Silber. Für Vereinskollege Raffael Vent gab es sowohl im Speerwurf (43,85 m) als auch im Kugelstoß (12,14 m) Rang 6.
Sowohl bei den Mädchen als auch bei den Burschen mischten Tiroler Nachwuchshoffnungen im Weitsprung vorne mit. Zum erwartet spannenden Duell kam es in der weiblichen U18 zwischen der Tirolerin Deborah Achleitner (IAC) und Sarah Daxböck aus Niederösterreich. Die Innsbruckerin kam an diesem Wochenende nahe an ihre Saisonbestleistung heran und landete im 3. Versuch bei 5,55 m (-0,4 m/s). Sarah Daxböck verbuchte im 5. Versuch eine Steigerung auf 5,63 m. Eine Weite, die an diesem Tag mit der Goldmedaille belohnt wurde. Im Kugelstoß der weiblichen U18 stieß Deborah mit 11,90 m Saisonbestleistung und belegte Rang 5.
Weite Sätze und eine deutliche Steigerung seiner persönlichen Bestleistung gelang Lukas Obertscheider (U. Raika Lienz) in der Meisterschaftsentscheidung-Weitsprung der Burschen. Schon im zweiten Versuch nutzte der jahrgangsjüngere U18-Athlet die idealen Windbedingungen (1,6 m/s) für die Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung auf starke 6,43 m. Im Laufe des Wettkampfes konnte er seine bisherige Bestleistung (6,12 m) gleich vier Mal übertreffen und durfte sich im Zentimeterkrimi über die Bronzemedaille freuen.
„Die Saison hat für mich nicht ganz so gestartet, wie ich’s mir erhofft hatte – irgendwie war ich nicht richtig drin, der Rhythmus hat gefehlt. Aber jetzt läuft’s! Ich hab meinen Flow gefunden und bin voll im Wettkampfmodus. Auf der Heimanlage die ÖM zu springen, war ein besonderes Erlebnis. Endlich konnte ich zeigen, was ich draufhab: sechs gültige Versuche, gute Weiten, alles aufgegangen. Dass ich heuer nur gültige Versuche gemacht hab bringt Stabilität und Selbstvertrauen. Die Bronzemedaille war nochmal ein echter Push. Jetzt freue ich mich richtig auf die nächsten Wettkämpfe – ich bin ready und will noch einen draufsetzen.“ – Lukas Obertscheider
Heiße Temperaturen begleiteten die Laufentscheidungen dieses Meisterschaftswochenendes. Über 3.000 m lief Emilo Freitag (LG-Decker Itter) in 9:50,57 min ein couragiertes Rennen und überzeugte mit einem starken Finish und Rang 4. Bruder Fernando belegte in diesem Rennen in 10:07,60 min Rang 6. Mitfavorit auf diesen Strecken, Josua Gschwendtner (Tri-X-Kufstein), musste sein Antreten bei diesen Meisterschaften aus gesundheitlichen Gründen leider kurzfristig zurückziehen.
Nach Verletzungspause meldete sich Sophie Strasser (TS Innsbruck) mit tollen 1,58 m im Hochsprung zurück. Sie belegt mit dieser Leistung Rang 5 und lässt in den kommenden Wettkämpfen auf Steigerung hoffen.
Fotos: © TS Innsbruck, Hermann Juen
15/06/25 17:19, Text: Olivia Raffelsberger
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