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TM U16/U20 mit TM Hindernis und TM für Sportler mit Behinderung: AthletInnen präsentieren sich in guter Form vor Österreichischer Meisterschaft

Siegerehrung Kugelstoß MU20: Leonhard Jäger und Lucca Dario Vent (beide SV-Reutte LA Raiffeisen) mit TLV-Präsident Reinhard Kessler

Am Wochenende fand mit der TM U16/U20 die letzte Tiroler Stadionmeisterschaft 2023 in Innsbruck bei traumhaftem Wetter statt. Gleichzeitig ausgetragen wurden die Tiroler Hindernismeisterschaften der Altersklassen ab U18. Durch die parallel durchgeführte Leichtathletikmeisterschaften des Behindertensportverbandes war das Stadion gut besucht und auf allen Anlagen herrschte reger Betrieb.

MU20:

In der MU20-Klasse zeigten vor allem zwei Athleten auf: Stefan Huber (IAC) zeigte sich in absoluter Top-Form. Mit vier Titeln und vier persönlichen Bestleistungen gelang ihm ein fast schon perfektes Wochenende. Am Samstag konnte er bereits im Einlagelauf – der statt dem Vorlauf stattgefunden hat – seine Bestzeit über 100m von 11,58sec aus dem Vorjahr trotz Gegenwind von -1,1m/s auf 11,50sec steigern. Im Finale sicherte er sich dann bei noch stärkerem Gegenwind von -1,6m/s den Sieg souverän mit erneuter deutlicher Bestzeit von 11,33 sec. Damit schob sich der noch in der U18-Klasse startberechtigte Athlet auf Rang 6 in der österreichischen Bestenlisten nach vorne. Über 200m am Sonntag dann das gleiche Bild. Huber verbesserte seine Bestzeit um fast eine halbe Sekunde auf 23,13sec und das wieder trotz Gegenwind von -1,3m/s. Bereits davor lieferte er eine tolle Premiere über die 110m Hürden der U20-Klasse ab. Er lief starke 14,98sec und liegt nun vor der österreichischen Meisterschaft nächste Woche auf Platz 4 der vom Weltjahresschnellsten (!) Enzo Diessl angeführten österreichischen Bestenliste und ist damit ein Kandidat auf eine Medaille. Den vierten Titel holte er sich im Weitsprung mit neuer PB von 6,89m. Damit führt er die U18-Bestenliste um 31cm (!) an und liegt nur 8cm hinter dem Führenden der U20-Klasse. Damit gehört er nächstes Wochenende zu den Titelaspiranten!

In den Wurfdisziplinen nicht zu schlagen war wieder einmal Leonhard Jäger (SV-Reutte LA Raiffeisen). Im Diskuswurf verbesserte er seinen eigenen in diesem Jahr aufgestellten Tiroler Rekord erneut um einen Meter auf 47,37m und schob sich in der österreichischen Bestenliste auf 79cm an Platz 2 heran. Damit ist auch er nach dem Gewinn der Silbermedaille in der U23-Klasse wieder ein heißer Medaillenkandidat bei der am nächsten Wochenende stattfinden österreichischen Meisterschaft. Auch im Kugelstoß zeigt die Formkurve nach oben. Nach knapp einem Jahr kam er dieses Wochenende wieder erstmals ganz knapp an seine persönliche Bestleistung aus dem Vorjahr heran. Mit 15,15m verpasste er diese um nur 9cm. Aufgestellt hat er diese PB bei dem Gewinn des österreichischen Meistertitels in der U20-Klasse im letzten Jahr. Damit gäbe es wohl keinen besseren Zeitpunkt als die österreichische U20-Meisterschaft am nächsten Wochenende um diese Bestmarke wieder nach oben zu schrauben. Er liegt mit dieser Leistung in der österreichischen Bestenliste um nur 13cm hinter Platz 1: Eine Titelverteidigung ist auf jeden Fall möglich! Auch im Speerwurf ist eine Medaille bei der österreichischen Meisterschaft nicht gänzlich ausgeschlossen. Mit heute gezeigten 52,16m konnte er die Tiroler Meisterschaft überlegen für sich entscheiden.

Zwei Titel konnte sich auch Gregor Markovic (LG-Pletzer Hopfgarten) sichern. Über 400m mit neuer PB von 53,21sec und über 800m konnte ihm niemand das Wasser reichen. Valentin Schopf (TS Innsbruck) war über 800m am nächsten dran, konnte sich aber dafür den Titel über 1500m mit neuer PB von 4:41,02min sichern. Die 400m Hürden gewann Lucca Dario Vent (SV-Reutte LA Raiffeisen) und im Hochsprung siegte David Mayer (U. Raika Lienz). Die 4x100m-Staffeln konnte die TS Innsbruck für sich entscheiden.

MU16:

In der MU16 avancierte Josef Plattner (TU Raika Schwaz) zum Titelhamster. Mit 5 Titeln war er der an Titeln erfolgreichste männliche Athlet des Wochenendes. Er konnte sich die Titel über 100m (12,53sec), 300m (41,77sec), 100m Hürden (16,34sec), 300 Hürden (16,34sec) und im Weitsprung (5,46m) sichern. Mit seiner Leistung über 300m Hürden ist er als Dritter der diesjährigen Bestenliste wohl auch ein Kandidat für eine Medaille bei der österreichischen Meisterschaft am nächsten Wochenende. Dazu gehört auch der Zweitplatzierte über 300m Hürden. Raphael Kuppelwieser (SV Brixlegg LA) kam nur 14/100sec hinter Josef ins Ziel und rangiert damit auf Platz 4 der österreichischen Bestenliste.

Der Wurf war auch in dieser Altersklasse in der Hand des SV-Reutte LA Raiffeisen. Raffael Vent holte sich die Titel in allen drei Disziplinen vor seinem jüngeren Vereinskollegen Raphael Singer. Im Kugelstoß stellte er mit 10,53m neue PB auf, im Diskuswurf tat er dies mit 28,89m. Im Speerwurf verbesserte er sich auf 42,79m und führt damit die österreichische Bestenliste in der U16 an! Damit ist auch er ein Titelkandidat bei der österreichischen Meisterschaft in Kapfenberg.

Die längeren Strecken wurden durch zwei Brüder gewonnen. Die Söhne von Ultraläuferin Karin Freitag (LG-Decker Itter) konnten über 3000m einen Doppelsieg feiern. Fernando Freitag gewann mit 10:48,45min vor Emilio. Dieser holte sich dafür den Titel über 1000m in 3:06,61min.

Im Hochsprung gewann der U14-Athlet Matthias Obrist (U-Raika Lienz). Die Staffel war auch in dieser Altersklasse in der Hand der TS Innsbruck, die mit 56,80sec den Titel holte.

WU20:

Bei den U20-Frauen sticht Alma Kathan (TS Innsbruck) hervor. Mit 5 Titeln war sie die an Titeln erfolgreichste weibliche Athletin dieser Meisterschaft. Sowohl über 100m (13,03sec) und 200m (26,75sec) war sie in den Sprintdisziplinen nicht zu schlagen. Auch bei den 100m Hürden hatte ihr niemand etwas entgegenzuhalten: Sie gewann in 15,70sec. Im Weit- und Hochsprung wurde es dann etwas enger. Mit 5,25m hatte sie aber doch ausreichend Vorsprung auf Miriam Peglow (IAC). Im Hochsprung setzte sie sich mit 1,53m gegen Madelaine Huber (TU Raika Schwaz) durch, die die gleiche Höhe ebenfalls im 2. Versuch sprang, aber aufgrund der Fehlversuche bei den vorherigen Höhen das Nachsehen hatte. Die nach ihrer Verletzung wieder erstarkte Zillertalerin konnte aber trotzdem 3 Titel mit nach Hause nehmen. Über 400m gewann sie deutlich in 64,79sec, im Kugelstoß (10,33m) und im Speerwurf (39,40m) zeigte die Mehrkämpferin ihre Wurfstärke.

Beide Mittelstrecken konnte in dieser Klasse eine Athletin für sich entscheiden. Fabiola Fortschegger, die dieses Jahr bei der Berglauf-WM in Stubai-Innsbruck in der U20-Klasse im ÖLV-Dress erste internationale Erfahrung sammelte, zeigte ihr Können auch auf der Bahn. Mit 2:30,67min und 5:18,30min lief sie zu ungefährdeten Siegen über 800m und 1500m.

Den Diskuswurf konnte auch hier das wurfstarke Team des SV-Reutte LA Raiffeisen für sich entscheiden. Sophia Insam gewann mit 27,39m vor Madelaine Huber. Die 400m Hürden entschied Anna Höck (LG-Pletzer Hopfgarten) für sich, die auch in der Staffel des LG-Pletzer Hopfgarten den Titel über 4x100m holte.

WU16:

Bei der WU16 fanden sich bei dieser Meisterschaft die größten Starterfelder. Daher gab es auch 8 verschiedene Titelgewinnerinnen. Die Einzige, die mehr Titel für sich entscheiden konnte, war die Zweitplatzierte der diesjährigen österreichischen Mehrkampfmeisterschaften Hanna Gasser (TS Innsbruck). Mit 12,91sec konnte sie die 100m knapp vor Amelie Kofler (TIROLER SprintChampion) gewinnen. Über 100m rangiert sich derzeit auf Platz 2 der österreichischen Bestenliste und ist hier auch eine heiße Medaillenkandidatin für die österreichischen Meisterschaften. Über 80m Hürden das gleiche Bild. Den Tiroler Titel konnte Hanna klar für sich entscheiden, mit ihrer PB aus der heurigen Saison ist sie auch hier auf Platz 2 in Österreich. Auch im Wurf zeigte sie sich von ihrer guten Seite. Mit 10,70m im Kugelstoß konnte sie bei ihrem Sieg ihre PB nach oben schrauben und auch den Speerwurftitel sicherte sie sich mit 29,49m. Den fünften Titel an diesem Wochenende konnte sie sich zum Abschluss in der 4x100m-Staffel der TS Innsbruck in 51,37sec sichern. Auch das bedeutet Platz 2 in der österreichischen Bestenliste und lässt für nächstes Wochenende hoffen.

Eine ganz starke Leistung zeigte auch Amelie Kofler über 300m. In 42,46sec und mit über 7 (!) Sekunden Vorsprung holt sie sich den Tiroler Meistertitel und gilt als Medaillenkandidatin für die österreichische Meisterschaft, da auch sie in der Bestenliste derzeit auf Platz 2 liegt.

In den Sprungdisziplinen konnten Sophia Strasser (TS Innsbruck) mit 1,53m im Hochsprung und Deborah Achleitner (IAC) mit 4,75m im Weitsprung souverän als Sieger vom Platz gehen. Mit sehr guter neuer PB von 30,47m konnte Andrea Jurman (IAC) den Diskus klar für sich entscheiden. Über 300m Hürden konnte Lea Oefner (IAC) bei ihrer Premiere über diese Distanz den Titel holen. Auch in den längeren Laufdisziplinen gab es unterschiedliche Siegerinnen: Während Gerda Schwaninger (TS Innsbruck) die 1000m gewann, konnte Sarah Ausserlechner (U. Raika Lienz) über 3000m aufzeigen.

Hindernis:

Am Samstag fand dann noch „zwischendrin“ die TM Hindernis aller Altersklassen statt. Diese Meisterschaft wurde in den letzten Jahren immer als Abendmeeting im Sommer ausgetragen. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl war die Idee, die Meisterschaft in eine größere einzugliedern, um die Disziplin etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken. Auch wenn die Teilnehmerzahl dieses Jahr noch nicht anwuchs, konnten die Hindernisläufer vor den AthletInnen der anderen Disziplinen ihr Können zeigen und wurden lautstark angefeuert.

Bei den Männer gewann über 3000m Hindernis der U18-EM-Teilnehmer von 2022 über 2000m Hindernis Barnaby Sellers (TS Innsbruck) souverän in 10:07,73min vor Hermann Oberbichler (U. Raika Lienz). Dies bedeutete für Barnaby auch den Titel in der U20- und U23-Klasse. Den U18-Titel über 2000m sicherte sich Raphael Kuppelwieser vom SV Brixlegg LA. Bei den WU18 lief Anna Höck (LG-Pletzer Hopfgarten) zum Sieg.

TM für Sportler mit Behinderung:

Bei der gleichzeitig durchgeführten Tiroler Meisterschaft für Sportler mit Behinderung hat die 17-jährige Valentina Baier (ABSV Wien) den österreichischen Weitsprungrekord bei den blinden Frauen gleich um 26 Zentimeter übertroffen. Die neue Topleistung lautet somit 3,88 m. Die alte Bestmarke stammte aus 1986 und wurde von Elisabeth Maxwald aufgestellt.

Weiters wurden noch 6 persönliche Bestleistungen von insgesamt 10 am Start befindlichen Blindensportlern bei den Landesmeisterschaften in Innsbrucker Universitäts-Sportzentrum erzielt.

Weitere Ergebnisse findet ihr in der Ergebnisliste unten!

Conclusio:

Insgesamt können der TLV und der Behindertensportverband auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurückblicken, die mit gutem Wetter und guten Leistungen brillieren konnte. Gemeinsam konnte eine unterhaltsame Veranstaltung organisiert werden. Gespannt darf in Hinsicht auf die Medaillenkandidaten aus Tirol auf die Österreichische Meisterschaft der U16 und U20 am 09.09. und 10.09. in Kapfenberg geblickt werden.

 

Titelbild: Siegerehrung Kugelstoß MU20: Leonhard Jäger und Lucca Dario Vent (beide SV-Reutte LA Raiffeisen) mit TLV-Präsident Reinhard Kessler

Ergebnisse TM U16/U20 mit TM Hindernis

03/09/23 21:58, Text: Lukas Haas


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