Berglauf-ÖM in Itter - Mattle läuft zu Bronze - Tiroler Überraschung bei den Damen
Unerwartete Silbermedaille für Lokalmatadorin Plattner
Mayrs Erfolg in einer Zeit von 52:16 Minuten kam nicht überraschend. Die Favoritin, die im Mai die WM-Strecken ausgiebig besichtigen wird, agierte vom Start weg als klar Führende und erarbeitete sich auf der 10,5 Kilometer langen Strecke mit einer Höhendifferenz von fast 900 Metern einen großen Vorsprung auf Anna Plattner (58:45 Minuten) und Karin Freitag (1:00:26 Stunden, beide LG Decker Itter). Plattner war die Überraschung des Rennens, schließlich nahm die Tirolerin erstmals überhaupt an einem Berglauf teil. „Von 0 auf 100, würde ich sagen. So ist es mir im Winter bereits beim Skibergsteigen ergangen. Ich liebe alle Sportarten, bei denen es bergauf und bergab geht“, sagte Plattner, deren Hauptsportart das Radfahren ist. Nun eröffnet sich ihr unverhofft die Chance einer Heim-WM-Teilnahme. „Einmal muss ich noch drüber schlafen, dass ich’s glauben kann“, fühlte sie sich fast überrumpelt.
Die fünffache Marathon-Staatsmeisterin Freitag hat erst vor einer Woche an den Staatsmeisterschaften im Marathon teilgenommen, die im Rahmen des Vienna City Marathon ausgetragen wurden. Die 43-Jährige war zuletzt 2018 in Andorra Teil des österreichischen Berglauf-Nationalteams bei einer WM. In der Teamwertung, bei den Frauen die Summe aus zwei besten Ergebnissen, feierte der ausrichtende Verein LG Decker Itter einen Dreifachsieg.
Bronze für Mattle
Die Bronzemedaille ging an den 21-jährigen Tiroler Martin Mattle (Trail Motion Tirol), der in jungen Jahren als Skitourengeher auf sich aufmerksam gemacht hat. Nun ist das Trailrunning seine Hauptdisziplin, sechs Wochen vor den Heim-Weltmeisterschaften in Innsbruck brachte er sich mit seiner Leistung in Itter in die Position, auch für die Berglauf-Bewerbe als Starter in Frage zu kommen. „Trailrunning ist die Sportart, in der ich mit Abstand am meisten Trainingszeit investiert habe. Die Mischung aus bergauf und bergab ist meine Stärke, aber heute habe ich mich sogar im Flachen gut gefühlt und konnte vom Start weg einen guten Rhythmus bis ins Ziel durchziehen, selbst in den Passagen mit dem tiefen Boden“, kommentierte der Tiroler, der den Wettkampf in einer Zeit von 49:22 Minuten beendete.
Tiroler Podesplätze in den Altersklassen im Überblick
Klasse | Platzierung |
Fabiola Fortschegger (Union Raika Lienz) | 1. Platz in der WU18 |
Josua Gschwentner (TRI-X-Kufstein) | 1. Platz in der MU18 |
Anna Plattner (LG-Decker Itter) | 2. Platz in der AK W |
Karin Freitag (LG-Decker Itter) |
3. Platz in der AK W 2. Platz in der W40 |
Martin Mattle (Trail Motion Tirol) | 3. Platz in der AK M |
Bruno Schumi (LG-Decker Itter) | 2. Platz in der M35 |
Maximilian Köck (LC-Sport Ossi) | 3. Platz in der M35 |
Anita Salvenmoser (LG-Decker Itter) | 3. Platz in der W45 |
Andrea Knapp (LG-Decker Itter) | 3. Platz in der W50 |
Robin Zangerl (LT Achensee) | 3. Platz in der M50 |
Hubert Resch (LG-Decker Itter) | 3. Platz in der M55 |
Regina Helfenbein-Follmann (BLT Raika Volders) | 1. Platz in der W60 |
Reinhard Hurt (LSV 1990 Kitzbühel) | 1. Platz in der M60 |
De Leòn Solano Eddy Raùl (LG-Decker Itter) | 2. Platz in der M60 |
Peter Flunger (LSV 1990 Kitzbühel) |
1. Platz in der M65 |
Michael Plattner (SK Rückenwind) |
2. Platz in der M65 |
Francesca Pratt Georgina (LSV 1990 Kitzbühel) |
1. Platz in der W70 |
Jutta Hain (LSV 1990 Kitzbühel) |
3. Platz in der W70 |
Andreas Hain (LSC 1990 Kitzbühel) |
3. Platz in der M70 |
Irina Spira (LSV 1990 Kitzbühel) |
1. Platz in de W75 |
Josef Exenberger (LSV 1990 Kitzbühel) |
1. Platz in der M75 |
Franz Puckl (LSV 1990 Kitzbühel) |
2. Platz in der M85 |
Dichter Nebel am Berg, Schnee am Streckenrand
Wie bereits vor zwei Jahren gingen die Staatsmeisterschaften in Berglauf in Itter, einer kleinen Gemeinde in den Kitzbüheler Alpen unweit von Wörgl, über die Bühne. Erschwert wurde der Wettkampf auf der nicht in allen Passagen steilen Strecke durch den tiefen Boden, die Niederschläge der vergangenen Tagen und Wochen waren ergiebig. Am Wettkampftag hielt der Regen inne, aber noch am Vormittag hing dichter Nebel im oberen Streckenrand, der sich im Laufe des Wettkampfs zwischendurch lichtete, ehe er später der Sonne vollständig Platz machte. Für die Jahreszeiten unübliche Schneefelder abseits der Strecke sorgten konträr zum frühlingshaften Wetter im Tal für eine spätwinterliche Kulisse, der Nebel leistete seinen Beitrag zu frühlingsfremden Bedingungen am Berg.
Aufgrund des Termins der World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck (6.–10. Juni) fanden die Berglauf-Staatsmeisterschaften heuer etwa einen Monat früher statt als gewöhnlich.
Weitere Fotos gibts auf dem Flickr-Account des TLV.
(Text zum Teil von ÖLV übernommen).
01/05/23 18:59, Text: Paul Koller
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