Verbandstag der Tiroler Leichtathletik 2024
Zahlreiche Wortmeldungen gestalteten den lebhaften Abend unter der Leitung von Präsident Reinhard Kessler. Als zentraler Dreh- und Angelpunkt im Landesverband sei er froh, dass im Verband in letzter Zeit junge Funktionäre gewonnen werden konnten. Als Schriftführer übernahm Emanuel Hübner die Protokollierung und leitet durch die Vorstandssitzungen. Langsam in das Melde- und Ordnungsreferent eingeschult wird seit kurzem Katharina Haberditz. Umfangreiche und wichtige Aufgaben übernimmt Wettkampfreferent Lukas Haas. Ohne seine Leistungen wären Wettkämpfe nicht möglich, nicht einmal Medaillen würde es geben. Auch bei Adrian Wickert bedankt sich der Präsident für seine Tätigkeiten als Kampfrichterreferent. Kessler dient in seiner letzten Periode. Bei den Wahlen in 2025 wird er nicht mehr zur Verfügung stehen. Ebenfalls zurückgelegt hat Josef Feller als Unterlandvertreter, allerdings mit sofortiger Wirkung.
Leichtathletik in Tirol wird zum ausgewiesenen Safe-Space
Die Zertifizierung mittels Green-Card wird jedem Trainer, Betreuer, Kampfrichter und Funktionär im Tiroler Leichtathletikverband und seinen Vereinen empfohlen. Man ergreift damit proaktiv Maßnahmen um die Leichtathletik als Sicherer Ort zu festigen und schiebt sexueller und psychischer Gewalt einen Riegel vor. Als erster Fachverband im österreichischen Sport rollte der ÖLV das Zertifizierungssystem in Österreich aus und unterstreicht somit auch die ordentliche und sportlich fäire Atmosphäre in der Leichtathletik im Allgemeinen. Dass in dieser Hinsicht die Leichtathletik um Prävention und Korrektheit bemüht ist, kann im Konkurrenzkampf der verschiedenen Sportarten um sportliche Talente und auch für Eltern und Nachwuchsathleten entscheidend sein.
Internationale Wettkampfteilnahmen aus den Schmieden Leistungszentrum und Bundessport-Stabhochsprung-Stützpunkt
"Wir können professionell arbeiten!" so drückt es Thomas Neuhauser, hauptamtlicher Trainer, nach einem Jahr Stabhochsprung-Stützpunkt in Innsbruck aus. Zum Ausdruck bringt das am besten die Teilnahme von Magdalena Rauter (ATSVI) bei der EYOF und bei der U20-EM in Jerusalem und die starken Leistungen von Riccardo Klotz (ATSVI) des aktuelle PB bei 5,65 m liegt. Nachdem für beide die Hallensaison eher verhalt abgelaufen ist, tastet man sich nach Verletzungen wieder an das Springen heran. Herauszuheben ist dabei auch die enge Zusammenarbeit mit dem Sportmediziner und selbst leichtathletisch aktiven Christian Hoser und seiner Praxis Gelenkpunkt. Innerhalb von kürzester Zeit steht so medizinische Unterstützung Gewehr bei Fuß, wenn mal was passiert oder es irgendwo zwickt. Dass es neben körperlicher auch mentaler Stärke bedarf, stellte Rauter bei ihrem EYOF-Auftritt unter Beweis: Nachdem mit übersprungenen 3,95 m Gold für sie bereits feststand, ließ sie bei dem Großevent 4,00 m auflegen und löste mit dem gültigen Sprung als 17-Jährige das Ticket für die U20-EM.
Nach Überwinden der Schwierigkeiten in der letzten Saision fasst man auch wieder die Teilnahme an Spitzenevents als Ziele ins Auge. Für Rauter wäre sicherlich die U20-WM in Lima Jahreshöhepunkt. Zurückhaltend denkt man mit Riccardo Klotz auch an die heurigen Olympischen Spiele in Paris bzw. jene in Los Angeles 2028. Trainer Neuhauser schließt mit dem Satz: "mit Demut und Respekt, aber warum sollte man nicht davon träumen".
Neben dem Stabhochspringen brachte die Tiroler Leichtathletik auch in den anderen Disziplinen großartige Leistungen hervor. Noel Waroschitz (IAC) wurde jüngst österreichischer Hallen-Vizemeister für die 60 m, Stefan Huber (IAC) wurde österreichischer Hallen U20-Meister über die 60 m Hürden und im Weitsprung. Beide wurden kürzlich in den ÖLV-Elitekader aufgenommen. Waroschitz nahm 2023 auch an der U23-EM in Espoo Finnland teil. Huber stammt aus dem Scouting-Programm TIROLER SprintChampion von Thomas Abfalter, das auch heuer schon zum 7 Mal in Folge stattfindet und auch schon einige starke Athleten hervorgebracht hat.
Zum Knowhow-Austausch wurde ein Trainer-Stammtisch ins Leben gerufen. Es zeigt sich im Leistungszentrum, als auch im Stützpunkt Stabhochsprung, dass eine fundierte breite athletische Ausbildung des Nachwuchses für spätere Spitzenleistungen unerlässlich ist.
Günter "Gustl" Schmid - 65 Jahre Obmannschaft ATSVI
"Sein Leben ist Leichtathletik" so fasst es Laudator und langjähriger Begleiter Frithjof Grünberg passend zusammen. Mit 17 Jahren wurde Schmid im Jahr 1958 Obmann des ATSVI. Zeitweise war er auch Präsident des TLV. Er war mit Claudia Schmid, ledig Petrovic, verheiratet, die früh verstarb. Als Inhaber der goldenen Ehrennadel des TLV, hat Schmid bereits die höchste Ehrung des TLV erhalten. Man hat sich aber nicht abhalten lassen das Jubiläum zu feiern. Von seinem Verein wird dem Obmann herzlich gedankt: "Er übernimmt sämtliche Organisation & Administration im Hintergrund! Wenn etwas fürs Training benötigt wird, dann wird es angeschafft !" so heißt es in der Laudatio.
Umfangreiche Administration im Hintergrund
Im Jahr 2023 durchliefen 329 Belege die Kasse des Tiroler Leichtathletikverbands, wodurch mehr als eine halbe Million Euro eingehend- als auch ausgehend bewegt wurden. Zum Großteil handelt es sich dabei um Mieten und Fixkosten für Sportanlagen, wie beispielsweise die WUB-Halle. Hier gilt der Dank dem Präsidenten Reinhard Kessler und Kassier Peter Frizzi, die Buchungen im 4-Augen-Prinzip freigeben und darüberhinaus ein zartes Plus von 826 € zustandegebracht haben.
14/04/24 10:36, Text: Paul Koller
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